Schneckenradverzahnungen / Schneckenverzahnung

Schneckengetriebe kommen vorwiegend bei großen Übersetzungen, niedrigen Drehzahlen und hohen Drehmomenten zum Einsatz. Der Gleitanteil ist bei dieser Verzahnungsform sehr hoch. Unsere Fertigungsgenauigkeit liegt bei den Schneckenradsätzen im Bereich der DIN-Qualität 4. Durch unterschiedlichen Module auf den beiden Flankenseiten der Verzahnung verändert sich die Zahndicke über die Schneckenradwelle. Eine axiale Verschiebung der Welle im Schneckenrad lässt das Spiel somit quasi bis zur „Spielfreiheit“ verstellen. In Wartungsintervallen kann die Verzahnung nachgestellt werden, um eine optimale Übertragung sicherzustellen. 

Besonders bei Anwendungen mit höchster Präzision finden Duplex-Verzahnungen Verwendung. Viele unserer Kunden stammen aus der Feinmechanik oder verbauen die Schneckenradsätzen in Positioniereinheiten oder Werkzeugmaschinen. Im eigenen Gebrauch werden die DUPLEX-Verzahnungen für Rundschalttische, Teilapparate und Kombinationsanwendungen genutzt. 

Neben dem katalogmäßigen Standardprogramm wird eine Vielzahl von kundenspezifischen Ausführungen bis zu einem Achsabstand von 710 mm gefertigt. Ein großes Lager sowie eine optimale Flexibilität in der Fertigung lassen auch Möglichkeiten einer Just-In-Time Belieferung zu. Je nach Kundenforderung wird eine Berechnung des Radsatzes durchgeführt. Übersetzungen können werkseitig berechnet und gefertigt werden. Nicht immer ist es möglich, vorhandene Verzahnungswerkzeuge zu verwenden.

Vorteile

  • Ideal bei hohen Präzisionsanforderungen
  • Leiser Lauf
  • Schwingungsarm
  • Verdrehspiel: < 1 Arcmin. (0,016°)
  • 10 Baugrößen: 35 bis 200
  • Eingangsdrehzahl bis 6.000 U/Min.
  • Bis 710 mm Achsabstand
 
 
Schneckenradsatz
 

Selbsthemmung

Dynamische Selbsthemmung

max. 3° Steigungswinkel bei Fettschmierung

max. 2,5° Steigungswinkel bei Schmierung mit synthetischen Ölen

Statische Selbsthemmung

von 3° bis 5° Steigungswinkel bei Fettschmierung 

von 2,5° bis 4,5° Steigungswinkel bei Schmierung mit synthetischen Ölen

Bei Steigungswinkeln über 4,5° bzw. 5° ist keine Selbsthemmung vorhanden. Außerdem können einige Faktoren die Selbsthemmung negativ beeinflussen. Bei Erschütterungen oder Vibrationen besteht sogar die Möglichkeit, dass die Selbsthemmung aufgehoben wird.

 

Einflussfaktoren Selbsthemmung

  • Steigungswinkel 
  • Oberflächenrauhigkeit der Flanken 
  • Gleitgeschwindigkeit 
  • Schmierstoff 
  • Erwärmung

Einflussfaktoren Wirkungsgrad

  • Steigungswinkel der Schnecke 
  • Oberflächengüte 
  • Gleitgeschwindigkeit 
  • Schmierstoff 
  • Einbauverhältnisse
 

Anwendungen / Branchen

Unsere Radsätze und Getriebe werden weltweit in den unterschiedlichsten Branchen und Antrieben verwendet. 

Beispiele sind: Energietechnik, Aufzugstechnik, Stellantriebe, Positioniertische, Werkzeugmaschinen, Hubsysteme und Bühnentechnik und weitere Einsatzbereiche der allgemeinen Antriebstechnik.

Werkstoffe

Unsere langjährige Erfahrung in der Entwicklung und Berechnung der Antriebe ergänzt sich durch namhafte Rohmateriallieferanten. Bei dem Rohmaterial wählen wir sorgfältig die Legierungszusammensetzung für die jeweiligen Anwendungsfälle aus. Materialzertifikate und Werkstoffprüfzeugnisse sind auf Anfrage problemlos verfügbar.

Die Schneckenwelle besteht aus einsatzgehärtetem Stahl. Die Flanken und Bohrung sind geschliffen. Das Schneckenrad wird aus Bronze gefertigt. Auch hier kann der Kunde gemeinsam mit uns eine optimale Auswahl für die gewünschte Anwendung finden.

Cu Sn 12 DIN 1705

Weicher Werkstoff bei guten Verschleißwiderstand für hohe Gleitgeschwindigkeiten.

 

Cu Sn 12 Ni DIN 1705

Weitere Werkstoffe auf Anfrage.

Weicher Werkstoff, durch Zugabe von Nickel hoher Verschleißwiderstand, Eignung für hohe Gleitgeschwindigkeiten

 

Auch Kunststoffräder können eingesetzt werden. Hier sollte darauf geachtet werden, dass eine Verwendung aufgrund der schlechten Wärmeleitfähigkeit nur für niedrige Gleitgeschwindigkeiten <1,5 m/s und mittlere Zahnflankenbelastungen vorgesehen wird. Die Schnecke muss gehärtet und die Flanken müssen geschliffen sein.

Schneckenräder aus Kunststoff dürfen mit ca. 50 % Drehmomentbelastung der Bronzeräder (MF-Mineralfett-Angaben) betrieben werden.

DUPLEX - spielfreie Ausführung

Das Dublex-System ist eine Sonderausführung mit reduzierten, einstellbaren Flankenspiel. Die technische Konzeption der DUPLEX-Schneckenradsätze basiert darauf, dass sowohl Schneckenwelle als auch Schneckenrad unterschiedliche Module für die linke und rechte Flanke aufweisen. Durch diese Fertigungstechnologie wird von Steigung zu Steigung das Schneckenprofil stärker, sodass durch Axialverschiebung der Schnecke eine Spielreduktion erfolgt. Die axiale Verschiebung der Schneckenwelle erfolgt entweder durch einen speziell, katalogmäßig lieferbaren Einstelladapter, oder durch entsprechende, kundenseitig zur Verfügung stehende Einstellvorrichtungen.

Duplex Schneckenradsatzzoom
 

Montage und Einstellung

Beim Einbau und der Einstellung von Radsätzen ist auf eine saubere Einstellung des Tragbildes der Verzahnung zu achten.

Durch Kontrolle der Lage des Tragbildes im eingebauten Zustand lässt sich erkennen, ob ein Einbaufehler bezüglich der axialen Stellung des Schneckenrades vorliegt. Das Tragbild sollte möglichst zur Auslaufseite tendieren. Bei wechselnder Drehrichtung (Reversierbetrieb) sollte das Tragbild zur Mitte tendieren.

 
 

 
 
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Hohe Kraftübertragung und Belastbarkeit

Ein Schneckengetriebe ist im Prinzip ein Schraubwälzgetriebe und besteht aus einer Kombination aus Schraubgetriebe und Zahnradgetriebe. Zu seinen Komponenten gehören eine schraubenförmige Schneckenwelle und ein Zahnrad, welches auch Schneckenrad genannt wird. Während des Antriebsvorgangs, greift der Gewindegang der Schneckenwelle in die Zahnlücken des Schneckenrades ein. Dieser mehrfache Zahneingriff sorgt für eine immens hohe Kraftübertragung und Belastbarkeit. Aufgrund ihrer Rotationsbewegungen mit dieser hohen Leistung, können Schneckengetriebe auch in engsten räumlichen Verhältnissen eingesetzt werden.

Widerstandsfähig und verschleißfest

Die Schnecke des Getriebes besteht im Normalfall aus Stahl und besitzt eine widerstandsfähige, verschleißfeste meist gehärtete Oberfläche. Der Winkel ihrer Schrägverzahnung sollte ein mehrfaches, schraubenförmiges Winden um die Radachse erlauben. Das Schneckenrad besteht meist aus Bronze, welche gute Gleit- bzw. Notlaufeigenschaften in Verbindung mit Stahl aufweist. Es gibt aber auch Schneckenräder die z.B. aus Kunststoff hergestellt sind, sie sind aber aufgrund ihrer schwachen Wärmeleitfähigkeit nur für sehr niedrige Gleitgeschwindigkeiten geeignet und kommen eher seltener zum Einsatz. Je nachdem, welche Anforderungen an Übersetzung, Spielarmut, Leistung und Präzision der Radpaarung gestellt werden, gibt es Verzahnungen mit einer unterschiedlichen Gangzahl auf Rad und Gegenrad.

Wichtige Eigenschaften richtig nutzen

Schneckengetriebe arbeiten bei großen Übersetzungen mit niedrigen Drehzahlen und hohen Drehmomenten. Der Gleitanteil bei der Schneckenradverzahnung ist daher sehr hoch. So sind bei der Auslegung schon wichtige Eigenschaften zu berücksichtigen, um die Vorteile der Schneckenradverzahnung richtig nutzen zu können. Da wären zum Beispiel der Wirkungsgrad oder eine eventuell aufkommende Selbsthemmung. Schneckengetriebe werden beispielsweise in Pressen, in Walzwerken, in der Fördertechnik, in Bergbaumaschinen oder Extrusionsmaschinen und Mischern eingesetzt. Neben der konventionellen Schneckenradverzahnung, auch Simplex-Verzahnung genannt, gibt es auch noch eine spielarme Verzahnungsart, die Duplex-Verzahnung. Da sie mit höchster Präzision und unterschiedlich geschliffenen Modulen auf Vorder- und Rückseite des Zahnes der Welle arbeitet, werden die Schneckenräder mit dieser Verzahnung bei präzisen Anwendungen wie in Fräsköpfen und Rundtischen verwendet und überall dort, wo ein Flankenspiel zwischen Wellen- und Rad unerwünscht oder schädlich ist.

Flohr Industrietechnik GmbH - Zilistude 164 - CH-5465 Mellikon - Tel.: +41 (0) 56 / 267 08 10 - info@flohr.ch

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